Updated: 01.08.2009; 10:44:39 Uhr.


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 Mittwoch, 19. Februar 2003

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Das Falschw[^]rterbuch des Irakkonflikts: lesen!

S[cedilla]ddeutsche Zeitung


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Schl[^]sser f[cedilla]r Bagdad

DAS SCHLAGLOCH      von FRIEDRICH K[<]PPERSBUSCH

Ein Promille Tote, exakt 59 Kriegsopfer auf 60.000 Einwohner - das w[per thou]re doch mal ein kulantes US-Angebot an den Irak. Aber: Bagdad ist nicht Velbert. Die ehedem pulsierende Metropole der deutschen Schloss- und Beschlagindustrie liegt beschaulich im St[per thou]dtedreieck zwischen Essen, Wuppertal und D[cedilla]sseldorf. Und lag schon da, als die angrenzenden oder nahen Gro[fl]st[per thou]dte, bevorzugt ihrer R[cedilla]stungsschmieden wegen, jeweils zu mehr als der H[per thou]lfte kriegszerst[^]rt waren.

Angloamerikanische Luftangriffe auf Krupp in Essen, Rheinmetall in D[cedilla]sseldorf oder Chemieanlagen in Wuppertal f[cedilla]hrten stets auch zu Luftalarm in dem Kleinst[per thou]dtchen mittendrin. 1944 st[cedilla]rzten die Velberter in 160 N[per thou]chten und an 240 Tagen in die Schutzr[per thou]ume; im Fr[cedilla]hjahr 45 gellten tags[cedilla]ber durchschnittlich acht- bis neunmal die Sirenen. Es str[per thou]ubt sich einiges, trotzdem hinzuschreiben, dass "nur" 50 H[per thou]user v[^]llig zerst[^]rt wurden. Doch die "schrecklichen Zerst[^]rungen durch die Bombenangriffe der Angloamerikaner", notiert eine sorgf[per thou]ltige Chronik, "bekamen die Velberter indirekt" zu sp[cedilla]ren. Als hunderte ausgebombter Familien aus dem Gau Essen in das leidlich unversehrte Industriest[per thou]dtchen im Niederbergischen umgesiedelt wurden.

Bleibergquelle, Silberberger Weg, oder Kupferwald, vulgo K[cedilla]ppersbusch - sind Stra[fl]en- und Gemarkungsnamen, die noch heute verraten, dass der Ahn dort Erze fand. So wurde das nahe Solingen zur Klingenstadt von Weltruhm. Und an den n[^]rdlicher gelegenen Bachl[per thou]ufen Velberts h[per thou]mmerten Schmieden fr[cedilla]h Kleinmetallteile. Also zun[per thou]chst zum Beispiel, sp[per thou]ter vor allem: Schl[^]sser und Schl[cedilla]ssel. So ist mir Sohn der bergischen Heimat zwingend aufgegeben, im Vorzimmer von Bundestagsvizepr[per thou]sidentin Antje Vollmer freudig erregt den erstbesten Schrank zu [^]ffnen und mit einem wissenden "HeKna Ö Herrmann Knapp, M[^]bel- und Zylinderschl[^]sser, Velbert" fingernd [cedilla]ber die Schlie[fl]stange zu gleiten. Die Hinterzimmer, die Geheimkammern der Macht! Komm ich zwar auch nicht rein, aber wenn doch, kann ich bei Ansicht des T[cedilla]rbeschlags immerhin "CES - Carl Eduard Schulte, Velbert!" innig murmeln. WilKa - Wilhelm Karrenberg, was ganz Massives f[cedilla]r die Haust[cedilla]r. Und stets, wenn Fremde stur und arrogant Velbert so derma[fl]en noch-nie-geh[^]rt gar nicht kennen, dann packt man sich halt ihren Schl[cedilla]sselbund, wurstelt den Daimler-Ford-Audi-sonstwas-Schl[cedilla]ssel hervor und fragt inquisitorisch: "Und was ist das? Was bedeutet dieses winzig dort eingepr[per thou]gte HuF, du Laie?" H[cedilla]lsbeck und F[cedilla]rst, nat[cedilla]rlich, aus Velbert, "das merkst du dir jetzt."

Nun brauchten wohl auch Wehrmachtsfahrzeuge Schl[cedilla]ssel, und im Wegschlie[fl]en von Menschen, was die Nazis mit einschl[per thou]gigem Werkzeug perfektionierten, w[per thou]re gewiss kein Angriffshindernis zu sehen gewesen, im Gegenteil. Zumal auch in Velbert die Herstellung von allem, was nicht kracht und mordet, schnell beendet und auf "kriegswichtige Produktion" umgestellt worden war. Das St[per thou]dtchen tat unterschiedslos mit im verbrecherischen Krieg, schickte M[per thou]nner und S[^]hne Heil schreiend zum Heldensterben, und bangte wie alle anderen in Todesangst, und hungerte und zitterte. Allein, wenn es aus den Bunkern wieder ans Licht ging, staunte man anderes als andernorts: Wie viel, wie fast alles, diesmal wieder stehen geblieben war.

Es geh[^]rt zur neueren Debatte um die Frage, ob man die alliierten Luftangriffe in Teilen Terror nennen d[cedilla]rfe, dass Unterlagen [cedilla]ber englische und amerikanische Bombenzielauswahl sorgf[per thou]ltigst zu beforschen w[per thou]ren. Vielleicht mag man es auch nur nebens[per thou]chlich finden: dass angesichts der lockenden Brocken D[cedilla]sseldorf, Wuppertal, Essen ringsum - kein Geschwader sich die M[cedilla]he machte, auch die Kleinstadt inmitten noch eben abzufackeln. Auch wenn in den Gie[fl]ereien dort Schlimmeres als nur gering kriegswichtiges Kleinzeug produziert wurde. Einmal, erz[per thou]hlt meine Mutter, sei der "Christbaum", also die vorab geworfene Feuermarkierung f[cedilla]r die Bomberpiloten, statt im Essener S[cedilla]den im Velberter Norden niedergegangen. Da h[per thou]tten die nachkommenden Amiverb[per thou]nde dann eben vorschriftsgem[per thou][fl] Velbert bombardiert, auch egal.

Nun w[per thou]re der aus all diesem zu ziehende Rat, Bagdad m[^]ge sich mit Blick auf seine nahe Zukunft eine Schlossfabrik zulegen, bis hierhin eher metaphysischer Natur. Automatisierte Maschinen spucken heute in Sekunden aus, woran der Schlossschmied fr[cedilla]her tagelang feilte. Eine Nischenindustrie, schnell zu ersetzen und anderswo neu aufzubauen. So was wirft der Ami bei der bombengest[cedilla]tzten Fern[cedilla]bertragung von Menschenrechten und so weiter gern mit kaputt. Nein, auch diese heimatgeschichtliche Schrulle sagt zun[per thou]chst einmal nicht mehr als: Je [per thou]lter, desto genauer wissen viele Deutsche, wie Krieg sich von unten anf[cedilla]hlt. So christdemokratisch etwa Velbert nach dem Krieg immer wieder gerne mal gew[per thou]hlt hat, so dumm stehts um die Haltung der Bundes-Union zum Irakkrieg. Mit jedem Vielleicht-doch ein-bisschen-jein-zum-Krieg vergrault die konservative Partei Kernw[per thou]hler, gerade [florin]ltere.

Und zweitens hilft vielleicht die Antwort, die die Velberter sich gaben und die [florin]lteren einander bis heute geben - warum es nach fast jeder Sirenen-Entwarnung heil davongekommen gleich wieder an die Arbeit ging: BKS, Stanley, Yale & Towne. Um am Prosperieren der kleinen, wohleingef[cedilla]hrten Marken teilzuhaben, hatten sich die Amerikaner schon fr[cedilla]h vor dem Krieg in die [^]rtliche Industrie massiv eingekauft. Nach au[fl]en blieben tradierte Labels sichtbar, in der Konzernbilanz waren es Gliederungen einer US-Gro[fl]firma. In rustikalem Schluss folgerten die Alten: Bei allem Propagandal[per thou]rm, Nazi-Ideologie gegen Westalliierte, sch[^]n und gut - aber der Ami wird sich doch seine eigenen Fabriken nicht kaputtkloppen! Noch im Sommer 45 wurde bei den US-Ablegern die Friedensproduktion wieder aufgenommen, man w[per thou]hlte einen Betriebsrat, und den - Spa[fl] muss sein - mit stramm kommunistischer Mehrheit.

Tja, Saddam. Den Amis die ganze Bude zu verkaufen - kein Blut, sondern doch lieber Dollars f[cedilla]r ÷l - w[per thou]re die Lehre aus dieser Geschichte. Thats fucking marktwirtschaft. Der Verdacht, dass die Deutschen - vom Ami lernen hei[fl]t Geld verdienen lernen - schon deshalb keinen Krieg gegen Irak wollen, weil sie sich wichtige Handelspartner nicht zerbomben wollen, wird eh allerorten gestreut. Vermutlich ist so was gemeint, wenn man vom Machbaren in der Politik redet: Business in Bagdad - oder Bomben auf Bagdad: beides ist moralischer Bankrott. Und wenn schon beides schlimm ist, z[per thou]hlen wir doch einfach kurz durch, bei welcher Version mehr Menschen [cedilla]berleben werden. Wobei das Abz[per thou]hlen ja nicht die starke Seite der Bush-Minderheitsregierung ist, leider.

taz Nr. 6984 vom 19.2.2003, Seite 12, 240 Zeilen (Kommentar), FRIEDRICH K[<]PPERSBUSCH


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Telepolis:

ºJon Kleinberg (Professor f[cedilla]r Computer Science an der Cornell University, Ithaca, N.Y.) geh[^]rt zu den Wissenschaftlern, die nicht von der Anarchie des Internets sprechen, sondern von der spontanen Selbstorganisation. Jede Webseite kann irgendwie von anderen erreicht werden, womit das Web eher einer Milchstra[fl]e mit Galaxien [per thou]hnelt.

Da gibt es einen dichten Kern eng miteinander verzahnter Webseiten, die von weniger verbundenen umgeben sind. Webseiten, die von vielen anderen "gelinkt" werden, sind m[^]glicherweise "Authorities". Webseiten, die zu vielen anderen linken, sind "Hubs". Folglich ist die in der Meinung f[cedilla]hrende Webseite die mit den meisten Hubs. Von dieser [<]berlegung macht Google Gebrauch, und die neue Suchmaschine Teoma.´

Und genau das ist m[^]glicherweise der Grund, warum Google sich eine Million Weblogs gekauft hat. Google hat den Kauf von Blogger.com [cedilla]brigens noch nicht offiziell der Presse mitgeteilt.


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