Macht Amazon sich selbst Konkurrenz? Rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft bietet das Internetkaufhaus in diesem Jahr parallel zum E-Book-Reader Kindle auch auf einer alternativen Technologie basierende Reader an. Überraschend ist jedoch, dass der sog. P-Reader auch über andere Vertriebskanäle, beispielsweise in lokalen Geschäften, zu haben ist. Der P-Reader hat ein extrem stromsparendes Display, das auch bei völligem Stromausfall noch gut lesbar bleibt, eine externe Lichtquelle vorausgesetzt. Die Inhalte sind per Random Access-Technologie erreichbar; die Navigation erfolgt durch das sog. "Blättern" (s. Abb.). Persönliche Bookmarks können jederzeit und in beliebiger Anzahl gesetzt werden (in der Abbildung am oberen Rand des Readers); freundliche Händler geben gerne auch ein Einstiegsset solcher Bookmarks als Dreingabe. Die Volltextsuche befriedigt in der Version 1.0 des P-Readers noch nicht vollständig: Die meisten Inhalte werden nur mit einem sog. "Inhaltsverzeichnis" ausgeliefert; höherwertige, vor allem wissenschaftliche Inhalte kommen mit einem vordefinierten Satz an Suchabfragen im "Stichwortverzeichnis" oder "Index". Der P-Reader bietet bei textlastigen Inhalten eine klar lesbare Schwarz-auf-Weiß-Darstellung; multimediale Inhalte sind auf Standbilder und Grafiken beschränkt, die trotz einer primitiv anmutenden Vierfarb-Auflösung oft in erstaunlicher Brillanz angezeigt werden. Ein Druckeranschluß ist nicht vorgesehen, scheint aber auch nicht sonderlich nachgefragt zu sein. Der P-Reader wird in einer flexiblen und einer ruggedized sog. Hardcover-Version angeboten. Letztere kostet oft erheblich mehr. Bemerkenswert ist, dass der P-Reader auch bei aktuellen Neuerscheinungen ohne Digital Rights Management auskommt; es ist ohne weiteres möglich, einen P-Reader samt der enthaltenen Inhalte zu verleihen, zu verschenken oder nach Gebrauch weiterzuverkaufen. Mit Hilfe sog. "Kopierer" ist es sogar möglich, vollständige oder auszugsweise Kopien in beliebiger Anzahl anzufertigen; diese Zusatzgeräte sind jedoch, im Gegensatz zum P-Reader selbst, recht teuer. Der vergleichsweise niedrige Preis eines P-Readers lässt verschmerzen, dass neue Inhalte, anders als beim E-Reader, weder drahtlos noch drahtgebunden nachgeladen werden können. Stattdessen muss der Leser für jeden Inhalt einen neuen Reader kaufen. Konstantin Klein [bluelectric.org]
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